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Ergotherapie - Geriatrie

Ansprechpartnerin

Katharina Kraatz
Einrichtungsleiterin
Tel: 03949 51420 - 130
ergotherapie@drk-boerde.de Hackelberg 6
39387 Oschersleben

Geriatrie ist die medizinische Lehre der Erkrankungen im Alter.

In diesem Fachbereich treten meist mehrere Grunderkrankungen auf. Es liegen Erkrankungen aus den medizinischen Bereichen der:

  • Neurologie (z. B. Schlaganfall, M. Parkinson)
  • Orthopädie (z. B. Arthrose der Gelenke, chro. Polyarthritis, Amputationen)
  • Inneren Medizin (z. B. Herzerkrankungen)
  • Gerontopsychiatrie (z. B. Depression, auch als Symptom der "Altersverwirrtheit" neben aggressiven, paranoiden Verhaltensweisen, Ängsten oder Apathie) vor.

Aufgrund dieser häufig bestehenden Multimorbidität sind Alterserkrankte besonders gefährdet, ihre Selbständigkeit und Individualität in vielen Bereichen des täglichen Lebens zu verlieren. Die Ergotherapie setzt also immer da an, wo es um die Erhaltung und Förderung, insbesondere von lebenspraktischen und handlungsbezogenen Fähig- und Fertigkeiten geht.

Aufgrund der meist komplexen Erkrankungen und des fortschreitenden Alterungsprozesses bedarf es kleinerer Ziele und regelmäßiger ergotherapeutischer Betreuung.

Maßnahmen einer geriatrischen Therapie

Folgende Maßnahmen können zu einer erfolgreichen geriatrischen Therapie beitragen:

  • gezieltes Training der Selbstversorgung im Alltag, wie z. B. bei der Körperpflege, beim An- u. Auskleiden, Einkaufen, Kochen, Essen
  • sensomotorisches Training bei neurologischen Erkrankungen, z. B. nach dem Bobath-Konzept
  • allgemeine Bewegungsübungen für den gesamten Körper zur Förderung von Kreislauf und Mobilität, wie z. B. Gymnastik und Gangschulung
  • Anpassung und Erprobung notwendiger Hilfsmittel wie Rollstuhl, Gehwagen, Wannen- /Duschsitz, Essbesteck...
  • neuropsychologische Therapie zur Verbesserung der Hirnleistungen wie Wahrnehmung, Orientierung, Konzentration, Erinnerungs- und Merkfähigkeit
  • sozial-kommunikative Therapie zum Erhalt von sozialen Kontakten und Anregung zu sinnvollen, erfüllenden Tätigkeiten wie gemeinsamen Unternehmungen

Um eine ergotherapeutische Maßnahme in Anspruch nehmen zu können, bedarf es der ärztlichen Verordnung. Je nach Schwere der Krankheit und dem damit verbundenen Störungsbild wird die Art der Maßnahme, die wöchentliche Frequenz sowie gegebenenfalls einen Hausbesuch verordnet.

Die vorrangige Maßnahme bei geriatrischen  Erkrankungen ist die sensomotorisch – perzeptive Behandlung, die vom behandelnden Arzt verordnet wird.

Dies ist ein sehr komplexes Behandlungsverfahren und dient der Behandlung neurologischer Erkrankungen und den daraus resultierenden vielseitigen Fähigkeitsstörungen. Das heißt, der Ergotherapeut kann in seine Behandlung die motorischen, die sensorischen und geistigen Fähigkeiten schulen und trainieren. Es geht also um Bewegung, Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und harmonisches Zusammenwirken dieser Einzelaspekte.

Die sensomotorisch – perzeptive Behandlung dauert 45 Minuten und wird in der Regel 2 bis 3 mal wöchentlich durchgeführt.

Als optionale Maßnahme kann ebenfalls die motorisch-funktionelle Behandlung durch den Arzt verschrieben werden.

Diese dient der gezielten Schulung ausschließlich motorischer Funktionsstörungen, die durch eine neurologische Erkrankung entstanden sind.

Die Behandlungsdauer der motorisch – funktionellen Behandlung beträgt 30 Minuten und wird 1 bis 2 mal wöchentlich durchgeführt.